Kleine Zürcherbeschimpfung
Neulich musste ich nach Zürich. Beruflich. Um mit einem Klugen Kerl zu reden, der in Frösch etwas Tolles machen will. Um 15 Uhr stand ich von meinem Schreibtisch auf und sagte: «So, jetzt gehe ich!»
«Wohin denn?» fragte Willi Knorr, mein Nachbar im Grossraum-Aquarium. Er war eben erst gekommen.
«Nach Zürich!»
«Ja, das ist natürlich eine Herausforderung für Dich Landei!» grinst Willi
«Stimmt. Da hätten wir wohl besser Dich Kosmopoliten hingeschickt!» sage ich. Willi war immerhin einmal Bundeshaus-Korrespondent für das Fröscher Tagblatt. Aber jetzt ist er halb pensioniert und hängt am liebsten mit den Käse- und Weinhändlern von Frösch herum.
«Nein, nach Zürich gehe ich seit 15 Jahren nicht mehr freiwillig!» sagt Willi. «Alles arrogante Arschlöcher dort.»
«Also Willi!» sage ich. Aber ein bisschen spricht er mir aus dem Herzen. Der Zürcher an sich tut ja den ganzen Tag nichts anderes als darüber nachdenken, ob er nun in einer Grossstadt lebt oder nicht. Natürlich wäre er gerne sicher, dass er in einer Grossstadt lebt. Deshalb findet er schon einmal prophylaktisch alles, was nicht Zürich ist, provinziell.
Im Zug nach Zürich denke ich darüber nach, wie ich mich benehmen soll, damit der Kluge Kerl mich nicht provinziell findet. Soll ich den Schal ausziehen und in die Tasche stecken? Schals sind doch so unhip. Aber ich hasse es, an den Hals zu frieren. Soll ich barsch sein oder freundlich? Fordernd oder feminin? Mir wird ganz mies, weil ich keine Ahnung habe.
Erst als ich aus dem Zug steige, sagt Philemon, die verlässlichste meiner inneren Stimmen: «Hör auf, Dich selber irre zu machen. Es ist ganz egal, wie Du Dich benimmst. Er wird Dich auf jeden Fall provinziell finden. Also sei ruhig und gelassen und tu, was Du zu tun hast.»
Da geht es mir schon viel besser.
Der Kluge Kerl erwies sich dann als sehr nett. Klar. Er wollte ja mit mir ins Geschäft kommen.
Aber sowas von inkompetent!!!!
«Wohin denn?» fragte Willi Knorr, mein Nachbar im Grossraum-Aquarium. Er war eben erst gekommen.
«Nach Zürich!»
«Ja, das ist natürlich eine Herausforderung für Dich Landei!» grinst Willi
«Stimmt. Da hätten wir wohl besser Dich Kosmopoliten hingeschickt!» sage ich. Willi war immerhin einmal Bundeshaus-Korrespondent für das Fröscher Tagblatt. Aber jetzt ist er halb pensioniert und hängt am liebsten mit den Käse- und Weinhändlern von Frösch herum.
«Nein, nach Zürich gehe ich seit 15 Jahren nicht mehr freiwillig!» sagt Willi. «Alles arrogante Arschlöcher dort.»
«Also Willi!» sage ich. Aber ein bisschen spricht er mir aus dem Herzen. Der Zürcher an sich tut ja den ganzen Tag nichts anderes als darüber nachdenken, ob er nun in einer Grossstadt lebt oder nicht. Natürlich wäre er gerne sicher, dass er in einer Grossstadt lebt. Deshalb findet er schon einmal prophylaktisch alles, was nicht Zürich ist, provinziell.
Im Zug nach Zürich denke ich darüber nach, wie ich mich benehmen soll, damit der Kluge Kerl mich nicht provinziell findet. Soll ich den Schal ausziehen und in die Tasche stecken? Schals sind doch so unhip. Aber ich hasse es, an den Hals zu frieren. Soll ich barsch sein oder freundlich? Fordernd oder feminin? Mir wird ganz mies, weil ich keine Ahnung habe.
Erst als ich aus dem Zug steige, sagt Philemon, die verlässlichste meiner inneren Stimmen: «Hör auf, Dich selber irre zu machen. Es ist ganz egal, wie Du Dich benimmst. Er wird Dich auf jeden Fall provinziell finden. Also sei ruhig und gelassen und tu, was Du zu tun hast.»
Da geht es mir schon viel besser.
Der Kluge Kerl erwies sich dann als sehr nett. Klar. Er wollte ja mit mir ins Geschäft kommen.
Aber sowas von inkompetent!!!!
diefrogg - 29. Sep, 17:16
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